Im Jahre 1887
unterrichtete der Oberlehrer Gustav Seichter in Schrick und erkannte die
neugeschaffenen Wehren in der Umgebung als hervorragendes Instrument zur
Hilfe in notgeratener Menschen. Dies veranlasste ihn, am 13. September
1887 eine Gründerversammlung durchzuführen. Bei dieser Zusammenkunft
meldeten sich 35 Männer zum Dienst in der Schricker Feuerwehr. Bei der
anschließend abgehaltenen Wahl wurde das erste Kommando bestellt.
Schon
am 12. Dezember 1887 wurde dem Gemeindeausschuss (Gemeinderat) von
Schrick das Grundgesetz des freiwilligen Feuerwehrvereines von Schrick
zur Genehmigung vorgelegt. Der damalige Bürgermeister Andreas
Schmidhuber setzte am 13. Dezember 1887 seine Unterschrift darunter. Zu
Weihnachten des Jahres 1887 wurde die erste Sammlung zugunsten der
Feuerwehr durchgeführt. Am 25. Jänner 1888 wurde ein Konzert
veranstaltet, dessen Reinerlös (100 Gulden) der Feuerwehr zugute kam.
An diesem Tag war die Mannschaft bereits eingekleidet und nutzte die
Gelegenheit, um sich der Bevölkerung zu präsentieren. Bereits am 13.
Februar 1888 wurde die neue Feuerwehrspritze (ein Hydrophor der Fa.
Kernreiter) gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben. Als
man am 20. Juni 1897 mit einem großen Feuerwehrfest das 10-jährige
Gründungsjubiläum feierte, brachte dies (so die Schulchronik) dem
Vereinssäckel einen großen Gewinn.
Am
31. Juli 1914, der 1. Weltkrieg
war bereits ausgebrochen, ordnete die Bezirkshauptmannschaft Mistelbach
die "Allgemeine Mobilisierung" an.
Schon am 31. August
mussten viele junge Männer, meist Angehörige der Freiwilligen
Feuerwehr, einrücken. Diese
Situation reduzierte natürlich sehr stark den Mannschaftsstand und
damit die Schlagkraft und Effizienz unserer Wehr.
Am
19. Oktober 1919 wurde die erste
Motorspritze gesegnet, welche von der Fa.
Kernreiter gebaut wurde. Wie
die Chronik berichtet, war es ein großes Fest, als Pfarrer Peter Wolf
die geschmückte Spritze segnete. Die
Schulmädchen kamen alle in weißen Kleidern, nachmittags gab es eine
Schauübung mit der neuen Spritze und nachher Tanz.
Die Kosten der Spritze beliefen sich auf 26.000 Kronen.
Obwohl die Gemeinde den Ankauf mit 10.000 Kronen unterstützte,
stellte diese Investition eine große Belastung für die Vereinskasse
auf Jahre hinaus dar. Unter Hauptmann Leopold Schmid wurde am 19.
Juni 1927 das 40-jährige Gründungsfest gefeiert.
Es gab zahlreiche Ehrungen verdienter Feuerwehrmänner. Nachmittags gab es wieder eine Schauübung.
Am
26. Mai 1928 wurde die zweite
Fahne der Freiwilligen Feuerwehr geweiht und die erste, weil diese alt
und unbrauchbar geworden war, außer Dienst gestellt.
1935
wurde unter dem damaligen Hauptmann Josef Edelhofer eine neue
Motorspritze um 5.400 Schilling angekauft.
In der Schulchronik ist dazu vermerkt: Sie ist auf einem Wagen
aufmontiert, ist abnehmbar und kann von 4 Mann getragen werden.
Weiters hat sie 18 Pferdestärken und liefert 600 Liter Wasser in
der Minute. Der Strahl erreicht,
wenn das Gerät beim Gemeindebrunnen am Wirtshausberg aufgestellt und
die Schlauchleitung bis zur Friedhofsmauer gelegt wird, das Kreuz an der
Spitze des Kirchturms.
1937
feierte die Freiwillige Feuerwehr das 50-jährige Gründungsfest.
Während
des 2. Weltkrieges war der größte
Teil der Schricker Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst eingezogen. Um aber
dennoch eine nach den gegebenen Möglichkeiten einsatzbereite Löschmannschaft
bereit zu haben, wurde von den Behörden (Bezirks- und Ortsleitung) eine
Art Zwangsfeuerwehr aufgestellt. Fast
alle Männer die daheim waren, mussten sich in den Dienst der Sache
stellen. Weil es sich daher oft
um unerfahrene Männer handelte, wurde fast allwöchentlich eine Übung
abgehalten.
Hauptmann
Hochmeister war es auferlegt, den Wiederaufbau der Freiwilligen
Feuerwehr nach dem Krieg zu organisieren. 1948 fanden die bis zu diesem
Zeitpunkt im Gemeindehaus untergebrachten Feuerlöschgeräte im
umgebauten Gebäude der Milchgenossenschaft um einen symbolischen
Pachtzins von 1,00 Schilling ihre neue Unterkunft.
Mit
dem 13. Juli 1953 begann die Motorisierung der Freiwilligen Feuerwehr
Schrick. Unter Hauptmann Josef
Bauer wurde ein altes, amerikanisches Armeefahrzeug angekauft, von den
Feuerwehrkameraden repariert und auf Hochglanz gebracht.
Auf dem Ford CANADA (UNRRA-Fahrzeug) wurde die Tragkraftspritze
sowie das andere Zubehör mitgeführt. In
einem feierlichen Rahmen wurde das Fahrzeug am 11.11.1953 gesegnet und
seiner Bestimmung übergeben.
Im
März 1955 wurde der bis dahin im Gerätestand befindliche Hydrophor
ausgeschieden und
um 500 Schilling verkauft. Auf dem 1953 gekauften Auto wurde 1955 eine Vorbaupumpe
aufgeflanscht. Zu der am
10. Juli 1955 stattgefundenen feierlichen Segnung und offiziellen
Inbetriebnahme kamen zahlreiche Feuerwehren aus der Umgebung.
Somit besaß die Feuerwehr Schrick nun wieder zwei leistungsfähige
Pumpen.
Ein
Bezirksfeuerwehrfest, verbunden mit dem 72.
Gründungsfest, wurde am 14. Juni
1959 abgehalten. Um den
Anforderungen der steigenden technischen Einsätze besser begegnen zu können,
wurde 1963 ein Greifzug angekauft. Sowohl
der Greifzug als auch eine neu auf der Volksschule installierte
Sirenenanlage wurde am 31. März
diesen Jahres gesegnet und der Bevölkerung vorgestellt.
Ebenfalls in dieses Kalenderjahr fiel die Anschaffung von neuen
Uniformen.
In
der Amtsperiode des Kommandanten Johann Schneider wurde 1964 das erste
neue Kraftfahrzeug der FF Schrick in den Dienst gestellt. Bei der Übergabe des leichten Löschfahrzeuges am 1. Oktober 1964
mit anschließender Schauübung erhielt diese Festlichkeit ihren würdigen
Rahmen durch das Beisein namhafter Ehrengäste.
An der Spitze zahlreicher Feuerwehren aus der Umgebung konnte man
unter anderem den
Landesfeuerwehrkommandanten
Dipl.-Ing. Ferdinand Heger sowie Bezirkshauptmann Dr. Leopold Speiser
begrüßen.
Im
Februar 1968 wurden ein Fahrzeugfunkgerät und zwei schwere
Atemschutzgeräte (Preßluftatmer 200 bar) angekauft. 1969 wurde mit dem
Bau des neuen Gerätehauses begonnen, der aufgrund des Platzmangels im
alten Gebäude notwendig wurde. Die
Finanzierung wurde mit Unterstützung öffentlicher Stellen und der
Schricker Bevölkerung bewerkstelligt. Bei
den Bauarbeiten regten sich so viele Hände, dass in nur einem Tag die
Außenmauern aufgestellt werden konnten.
Der Bau des Gerätehauses konnte 1972 fertiggestellt und
abgeschlossen werden. Als am 25.
Juni 1972 Pfarrer Thomas Wagner die Einweihung des neuen Hauses
vornahm, kamen über 200 Feuerwehrleute aus der Umgebung.
Im
Jahr 1969 ersuchte der damalige Landesfeuerwehrkommandant Dipl.-Ing.
Ferdinand Heger unseren Feuerwehrkommandanten, eine Mannschaft für den
NÖ Sprengdienst aufzustellen. Sofort
meldeten sich sechs Männer zum Sprengkurs, der im Februar 1970
stattfand. Der Grundstein für
die Sprenggruppe war damit gelegt.
Im
November 1972 konnte ein Kleinrüstfahrzeug mit Stromaggregat vom NÖ
Landesfeuerwehrkommando übernommen werden.
Dieses Fahrzeug, ein VW-Bus, das neben einem Notstromaggregat,
drei 1000-Watt-Flutern, einer Trennscheibe und Bohrgeräten auch mit
Schanzwerkzeug ausgerüstet war, stellte eine ideale Ergänzung zu den
vorhandenen Gerätschaften dar. Ebenfalls
im November 1972 wurde auf dem Ford Canada eine Seilwinde montiert.
Im
November 1972 wurde der Beschluss gefasst, ein Tanklöschfahrzeug (1000
Liter) anzukaufen. Das TLF 1000
wurde 1973 in den Dienst gestellt.
Im
Jahr 1976 wurde offiziell die Schricker Jugendfeuerwehr gegründet und
mit neuen Uniformen ausgestattet. Die
Feuerwehr Schrick kaufte unter ihrem Kommandanten Leopold Bader im April
1977 die bis dahin mit Pachtvertrag benutzten Räumlichkeiten der
Milchgenossenschaft. Die ständig steigenden technischen Einsätze (Unfälle)
veranlassten im Dezember 1977 das Kommando, einen Rangierheber zu
kaufen.
Im
Oktober 1978 wurde durch den Ankauf eines Rüstanhängers die technische
Ausrüstung unserer Wehr entscheidend erweitert.
Am 3. Mai 1981 wurde eine gebrauchte VW-Pritsche nach der für
Feuerwehrzwecke vorgeschriebenen Adaptierung im Anschluss an die
Florianimesse gesegnet und ihrer Bestimmung übergeben.
In demselben Festakt wurde auch der Rüstanhänger gesegnet.
Da
die Bundesstraße B 7 durch das Gemeindegebiet führt und sich auf
diesem Straßenstück immer mehr Unfälle ereignen, mehren sich parallel
dazu auch die technischen Einsätze der Wehr auf diesem Verkehrsweg.
Da die Zusammenarbeit im allgemeinen und im besonderen in
Verbindung mit der Gendarmerie bei Verkehrsunfällen gut funktioniert,
sah sich die Behörde veranlasst, der Freiwilligen Feuerwehr Schrick im
Rahmen eines Festaktes am 6. September 1984 Dank und Anerkennung
auszusprechen.
Im
Jahr 1985 informierte sich das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr
Schrick eingehendst über den Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges mit
einem Fassungsvermögen von 2000 Liter Wasser. Der Ankauf dieses
Fahrzeuges, das auch mit der Grundausstattung an Geräten für den
technischen Dienst ausgerüstet ist, wurde dann auch aus folgenden Überlegungen
in Erwägung gezogen: Die Freiwillige Feuerwehr Schrick hat zwar einen
überproportional hohen Stand an aktiven Feuerwehrmännern, aber von
diesem Mannschaftsstand sind mehr als 80 % Arbeitnehmer und pendeln
daher während der Woche zu ihren Arbeitsplätzen in die Umgebung und
bis nach Wien aus. Das hat zur Folge, dass an Wochentagen nur eine arg
dezimierte Mannschaft für den Bedarfsfall zur Verfügung steht.
Es sind zwar alle Geräte und Werkzeuge vorhanden, aber in
mehreren Fahrzeugen untergebracht.
Die
Vorteile des neuen Tanklöschfahrzeuges sind, dass fast alle bei Ausrückungen
benötigten Geräte auf einem Einsatzfahrzeug mitgeführt werden.
Einen wesentlichen Aspekt stellte bei dieser Entscheidungsfindung
auch die Tatsache dar, dass man dadurch auch mit einer kleineren
Mannschaft bestens ausgerüstet und auch einsatzbereit ist.
Nachdem
ein Finanzierungsplan erstellt worden war und sich die Schricker Bevölkerung
in eindrucksvoller Weise mit einer großzügigen Geldspende hinter ihre
Feuerwehr stellte, konnte die Investition nicht zuletzt auch aufgrund
der Subventionen des Landes NÖ und der Großgemeinde Gaweinstal in
Angriff genommen werden.
Das
Tanklöschfahrzeug wurde am 13. Juni
1986 an die Freiwillige Feuerwehr Schrick ausgeliefert.
Da das TLF 1000 an die Freiwillige Feuerwehr Martinsdorf
abgegeben wurde, konnte auch die Mindestausrüstungsverordnung, was die
Stationierung von Tanklöschfahrzeugen in der Großgemeinde Gaweinstal
anlangt, erfüllt werden.
Am
23. und 24. Mai 1987 feierte die Wehr mit einem großen Fest ihr 100-jähriges
Bestandsjubiläum: Umzug "Feuerwehr einst und jetzt",
Ausstellung "Glas, zerbrechliche Kunst", Sonderpostamt,
Ehrungen verdienter Feuerwehrkameraden und Segnung des neuen Tanklöschfahrzeuges.
Im
Jahre 1989 wurde von der FF Schrick beschlossen, das Gerätehaus zu
erweitern, um alle Gerätschaften unter einem Dach zu vereinen.
Dies hat den großen Vorteil, dass bei Einsätzen alle Einsatzkräfte
von einem Gebäude ausfahren können. Im
Frühjahr 1990 wurde mit dem Bau begonnen; vom "altem Gerätehaus"
blieben nur der Schlauchturm und die vier Mauern der einstigen Garage
und des Mannschaftsraumes stehen.
Im
Dezember 1993 wurde die alte VW-Pritsche durch ein neues
Versorgefahrzeug ersetzt, auch
dieses wurde mit einem Fahrzeugfunk ausgestattet.
Im
Jahr 1995 wurde eine Koppelung der Sirene beim Feuerwehrhaus mit der
Sirene bei der Volksschule hergestellt, da im Zuge der
Gasverlegearbeiten in Eigenregie ein Kabel mitverlegt werden konnte.
1996
konnte endlich nach 7.700 freiwillige geleisteten Arbeitsstunden und mit
einem Kostenaufwand von rund 3 Millionen Schilling der
Feuerwehrhausausbau offiziell seiner Bestimmung übergeben werden.
Zahlreiche Ehrengäste und Feuerwehrkameraden aus der Umgebung
kamen, um gemeinsam mit der Schricker Wehr der Segnung beizuwohnen.
Im
Zuge dieses Festaktes wurde auch das neuangeschaffte Kleinlöschfahrzeug
mit eingebautem Stromaggregat und Lichtmast (3 x 1000 Watt) geweiht,
womit das 32 Jahre alte Leichte Löschfahrzeug abgelöst wurde.
Im
Jahr 2001 wurde dank der Familie Lehner aus Schrick eine neue
Feuerwehrfahne eingeweiht. Es ist bereits die 3. Fahne seit bestehen der
Frewilligen Feuerwehr Schrick. Sie wurde in einem feierlichen Festakt
vom Landesfeuerwehrkuraten Siegbert Neubauer gesegnet.
2002
wurden ein Kleinrüstfahrzeug mit Spezialausrüstung (KRF-S) und
fahrbare Schiebeleiter in den Dienst gestellt. Das Kleinrüstfahrzeug
wurde zum größten Teil in Eigenregie umgebaut und beinhaltet
zahlreiche Geräte zur Menschenrettung.
Im
Jahr 2004 wurde für das Kleinrüstfahrzeug eine Hochdrucklöschanlage
angekauft, die ideal bei Wohnungs- und Fahrzeugbränden eingesetzt
werden kann, da durch den gezielten Einsatz des Wassers größere
Wasserschäden vermieden werden, bzw. bei Fahrzeugbränden das Wasser
effizient eingesetzt werden kann. |